Dunja Arbeit im Roundpen - Spiegel des Menschen

Philosophie

Was steckt hinter der Kommunikation und der Arbeit “Im Sinne des Pferdes” ?

Wo liegt der Unterschied zu anderen Trainingsmethoden ?

Die Art und Weise mit Pferden zu arbeiten und zu kommunizieren nach Simone Carlson ist nicht eine weitere Trainingsmethode im herkömmichen Sinn unter den vielen bereits bestehenden Methoden und Ansätzen. Es handelt sich hier vielmehr einerseits um eine Lebensphilosophie mit anderen Wesen respektvoll umzugehen und andereseits um ein globales Pferdetraining, das sowohl den physischen als auch den psychischen Aspekt mit einbezieht. Denn wer physisch nicht fit ist, kann am Training keine Freude finden; wer aber unter psychischen Bockaden leidet, kann auch bei perfekter physischer Verfassung nicht lernen und sich wohl fühlen. So hat die physische Verfassung bei unserer Arbeit „Im Sinne de Pferdes“ einen sehr hohen Stellenwert.

Und gerade diese Einstellung hat auch auf unser tägliches Leben, auf den Umgang mit unseren Mitmenschen einen großen Enfluß. Denn wer gelernt hat dem anderen „zuzuhören“, seine Bedürnisse une Emotionen zu respektieren, selbst wenn wir sie nicht immer verstehen können, der wird dies nicht nur im Pferdetraining, sondern auch in anderen Situationen im Alltag umsetzen.

Im Sinne des Pferdes ist also nicht nur ein globales Pferdetraining, sondern ganz allegemein eine Grundeinstellung zur gewaltfreien Kommunikation. Und so „ganz nebenbei“ arbeiten wir auch noch an uns selbst.

Sowohl die Pferde als auch wir lernen

  • „Loslassen“
  • Ängste abbauen und das Wohlbefinden steigern
  • Freude an der gemeinsamen Arbeit finden

Wenn man nun von „Methode“ sprechen will, so wird man bei der Arbeit „Im Sinne des Pferdes“ sowohl Parallelen zum Horsemanship wie auch zur klassischen Pferdeausbildung erkennen. Was anders ist ist sehr subtil, jedoch sehr wichtig! Bei Pferdetraining „Im Sinne des Pferdes“ arbeiten wir FÜR das PFERD und nicht UNS. Im Ansatz liegt also der Unterschied. Unser Ziel ist es nicht, dem Pferd etwas beizubringen um damit eine „Show“ machen zu können, sondern damit sich das Pferd nach jeder Trainingseinheit besser fühlt.
Daß wir dabei etwas für unsere ganz persönliche Entwicklung tun, ist sozusagen ein „angenehmes Nebenprodukt“.

Die Pferdeausbildung und das Pferdetraining nach der Philosophie „Im Sinned des Pferdes“ basiert also auf der Beobachtung des Verhaltens der Pferde, also auf der Ethologie (als Wissenschaft, nicht als Pferdetraining)

Das Pferd ist unser Partner. Das sagen mitlerweile sehr viele Trainer von ihrer Mehtode aber

  • Bei der Pferdearbeit „Im Sinne des Pferden“ richten wir uns an die Gedanken des Pferdes
  • Wir schlagen dem Pferd vor, seine Aufmerksamkeit und seine Gedanken in eine bestimmte Richtung zu lenken
  • Wir schlagen dem Pferd vor, unsere Idee anzunehmen, ja seine eigene daraus zu machen.
  • Das Pferd darf auch seine eigenen Emotionen zeigen und Vorschläge einbringen
  • Wir TREIBEN das Pferd nie; wir versuchen nur dem Pferd zu helfen, Blockaden zu lösen und SELBST nach Lösungen zu suchen!

Wenn man auf einen Körperteil des Pferdes Druck ausübt, wird es diesem Druck weichen, das liegt in der Natur der Pferde. Sie haben von klein an gelernt, auf den Druck des ranghöhren Pferdes zu weichen. Der Körper weicht also, nach einiger Übung oft sogar auf sehr, sehr kleinen Druck, die Gedanke jedoch folgen nicht; das Weichen erfolgt wie eine Art Automatismus. Solange wir es nicht schaffen, die Gedanken des Pferdes zu erreichen und deren Fokus in die Bewegunsrichtung zu legen, solange bleibt die Bewegung eine Manipulation des Pferdekörpers mit seinen Konsequenzen (siehe „Korrekte Haltung durch freilaufende Bodenarbeit„)

Wenn wir möchten daß das Pferd wirklich Interesse und Freude an der Arbeit mit uns findet, müssen wir dem Pferd erlauben

  • seine Bedürfnisse und Emotionen auszudrücken
  • seine eigenen Vorschläge mit einzubringen
  • ihm „Fehlinterpretationen“ zugestehen
  • ihm die Zeit zu geben selbst die Lösung zu finden
  • unserer Arbeit immer einen Sinn geben

Pferde wissen nicht, daß es wichtig ist, ihren Rücken zu trainieren um einen Reiter ohne Schaden tragen zu können. In der Natur ist dies nicht vorgesehen. Was in der Natur für Pferde zählt ist Überleben, also Nahrung und Wasser zu finden, achtsam zu sein um jegliche Gefahr zu wittern und genügend Energie zur eventuell nötigen Flucht zu sparen. Daraus ergibt siche auch, daß „unnötig“ Energie verschwenden für ein Pferd absolut unsinnig erscheint. Daher die absolute Notwendigkeit, allem was wir vom Pferd verlangen einen Sinn zu geben!

Wie kommunizieren wir nun mit den Pferden?

Wenn wir „Im Sinne des Pferdes“ arbeiten, so erlernen wir, soweit es uns möglich ist die „Pferdesprache“ und verlangen nicht von den Pferden unsere verbale Kommunikation zu erlernen. Wir lernen also unsere Körpersprache und -energie einzusetzen.

Wir bedienen uns übrigens alle, meist unbewußt, unserer Körpersprache. Es gibt allerdings auch sensible Personen, die diese non verbale Kommunikation bewußt wahrnehmen und dann sehr erstaunt, ja verwirrt sind, wenn unsere gesprochenen Worte nicht mit dem übereinstimmen was unser Körper ausdrückt. Leider ist dies in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen ein sehr häufig auftretendes Phänomen geworden. Pferde kennen keine Lüge, denn die Körpersprache lügt nicht. Da Pferde aufgrund ihrer hohen Sensibilität unsere Körpersprache sehr exakt, ja meist sogar unsere Gedanken lesen können, sind sie sehr verunsichert wenn wir keine Klarheit ausstrahlen. Wenn wir uns also unserer non verbalen Kommunikation wieder bewußter werden, so werden wir auch authenitscher und somit glaubwürdiger und dies nicht nur im Umgang mit Pferden, sondern auch gegenüber unserer Mitmenschen.

Der Weg zur Verbundenheit